Für eine individuelle Familienplanung stehen eine Vielfalt an verschiedenen Methoden der Empfängnisverhütung zur Verfügung. Diese unterscheiden sich in ihrer Wirkungsweise und in ihrer Sicherheit.
Je nach persönlichen Wünschen und eigener Einstellungen sowie bestehendem Risikoprofil kann ein optimales Verfahren gewählt werden. Gerne bieten wir dafür ein ausführliches Beratungsgespräch an!
Im Folgenden möchten wir einige Optionen vorstellen:
Lokale Empfängnisverhütung
Die Hormonspirale (Intrauterinsystem) besteht aus einem kleinen, weichen Kunststoffträger, der in die Gebärmutter eingelegt wird und eine sehr hohe Verhütungssicherheit bietet. Sobald der kleine Schirm in der Gebärmutter liegt, wird eine konstante, geringe Menge des Gestagens (Levonorgestrel) abgegeben. Eine Schwangerschaft wird durch lokale Wirkung des Hormons verhindert. Der Eisprung bleibt weiter erhalten. Ein negativer Einfluss auf den Hormonhaushalt bleibt aus.
Ihr Vorteil:• Sichere Langzeitverhütung für 3 Jahre (Jaydess®) und für 5 Jahre (Kyleena®). Die Anwenderin kann nach deren Entfernung, was auch jederzeit früher möglich ist, gleich schwanger werden. Die Verhütungssicherheit kann durch Anwenderfehler nicht beeinflusst werden. Das „Täglich-dran-denken“ – wie zum Beispiel bei der Pille – fällt weg.
Zusätzlich reduziert sie die Blutungsstärke während der Regel und ist für die Stillzeit und für Risikopatienten geeignet.
Die Kupferspirale ist ein mit Kupfer beschichteter Kunststoffschirm, der in die Gebärmutter eingelegt wird. Durch die lokale Wirkung kann eine Schwangerschaft hormonfrei verhindert werden. Die Kupferspirale kann 3-5 Jahre verbleiben. Sie bietet eine gute Verhütungssicherheit, führt jedoch mitunter zu stärkerer und schmerzhafter Regelblutung.
Selbstverständlich stehen wir nach der Spiralen-Einlage für eine regelmäßige Kontrolle zur Verfügung.
Hormonelle Empfängnisverhütung
Die Antibabypille wird als kleine Tablette täglich eingenommen. Sie besteht aus einer Kombination von Östrogen und Gestagen. Vorteil ist eine gute Zyklusregulation und ein günstiger kosmetischer Effekt auf die Haut. Sie ist für Frauen ohne besondere Risikofaktoren geeignet. Die Verhütungssicherheit ist bei korrekter Einnahme hoch. Bei Anwenderfehler und unter bestimmten Umständen (Antibiotikaeinnahme, Diarrhoe etc.) wirkt die Pille unzuverlässig.
Die Minipille ist eine östrogenfreie Pille, die ebenfalls täglich als kleine Tablette eingenommen wird. Sie besteht aus einem niedrig dosierten Gestagen. Vorteil ist, dass sie auch in der Stillzeit und für Risikopatienten (z. B. bei Übergewicht, Bluthochdruck, Raucherinnen) geeignet ist. Sie bietet keine Zyklusregulation, oftmals sind die Frauen über lange Zeit blutungsfrei. Die Verhütungssicherheit ist anwenderabhängig. Die Minipille muss täglich innerhalb eines sehr kleinen Zeitfensters eingenommen werden.
Die 3-Monatsspritze wirkt ebenfalls wie die Minipille. Das Gelbkörperhormon wird alle drei Monate in die Gesäßmuskulatur gespritzt.
Der Verhütungsring ist ein Kunststoffring, der alle vier Wochen in die Scheide eingeführt wird und dort drei Wochen verbleibt. Er wirkt wie eine niedrig dosierte Pille.
Das Verhütungspflaster ist ein Pflaster, das einmal wöchentlich für insgesamt drei Wochen z. B. an den Oberarm oder ans Gesäß geklebt wird. Es wirkt wie eine niedrig dosierte Pille.
Das Implanon NXT ist ein Implantat, welches direkt unter die Haut gelegt wird. Der Wirkstoff ist Etonogestrel. Das Implanon NXT kann über einen Zeitraum von drei Jahren vor einer Schwangerschaft schützen.
Ab dem vollendeten 22. Lebensjahr müssen empfängnisverhütende Mittel privat bezahlt werden. Die gesetzlichen Krankenkassen finanzieren jedoch zweimal jährlich die Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen der Empfängnisverhütung.

